PEEK – Hochleistungskunststoff mit besonderen Verarbeitungseigenschaften
Polyetheretherketon (PEEK) zählt zu den leistungsfähigsten thermoplastischen Kunststoffen. Dank seiner hohen Temperaturbeständigkeit, außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften und chemischen Stabilität wird PEEK in anspruchsvollen Industrien eingesetzt.
Egal ob in Luft- und Raumfahrt, der Automobilbranche, der Elektronik und der Medizintechnik, Polyetheretherketon (PEEK) überzeugt in vielen Bereichen. Insbesondere in der Medizintechnik spielt PEEK aufgrund seiner Biokompatibilität und Sterilisierbarkeit eine wichtige Rolle. Trotz seiner hervorragenden Eigenschaften stellt die Verarbeitung dieses Hochleistungspolymers hohe Anforderungen an die Verfahrenstechnik.
Thermische Stabilität bei anspruchsvollem Verarbeitungsprozess
PEEK zeichnet sich durch seine hohe Beständigkeit gegenüber extremen Temperaturen aus. Die Verarbeitungstemperaturen liegen zwischen 350°C und 400°C, während Werkzeugtemperaturen von bis zu 200°C für die Verarbeitung erforderlich sind. Diese thermischen Bedingungen erfordern eine präzise Prozesssteuerung sowie speziell angepasste Spritzgussmaschinen und Werkzeuge. Eine unzureichende Temperaturführung oder Verunreinigungen im Material können die Materialeigenschaften negativ beeinflussen.
Spezialisten der Thermoplast-Verarbeitung
Die Gebr. Renggli AG aus Schaffhausen, Teil der TT medic Gruppe, verarbeitet auf ihren hochmodernen Produktionsanlagen alle gängigen Thermoplaste. Ihre Produktionsprozesse und Anlagen wurden speziell für die Verarbeitung von PEEK optimiert. Neben dem klassischen Spritzgussverfahren wird auch kohlefaserverstärktes PEEK verarbeitet, das zusätzliche mechanische Stabilität bietet. Dieses Know-how ermöglicht es dem Unternehmen, auch anspruchsvolle Projekte erfolgreich umzusetzen und maßgeschneiderte Lösungen für ihre Kunden zu entwickeln.
Höchste Präzision beim Insert Molding
Ein besonderes Verfahren ist das Insert Molding, bei dem Borosilikatglas in das Werkzeug eingelegt und anschließend mit kohlefaserverstärktem PEEK umspritzt wird. Aufgrund der hohen Temperaturen und der Wandstärke der Bauteile ist dieses Verfahren technisch anspruchsvoll. Um Schäden durch Temperaturschocks zu vermeiden, muss das Glas vor dem Umspritzen gezielt vorgewärmt werden. Dabei müssen die Temperaturunterschiede genau auf die Thermoschockbeständigkeit des Glases abgestimmt werden. Zudem erfordert die Fertigung hohe Präzision, da Glasrohteile produktionsbedingte Toleranzen aufweisen.
Bedeutung der Prozessstabilität
Für eine zuverlässige Verarbeitung von PEEK sind eine hohe Sauberkeit und die präzise Einhaltung der Prozessparameter essenziell. Durch die hohen Verarbeitungstemperaturen und die spezifischen Fließeigenschaften des Materials spielt die Werkzeugauslegung eine zentrale Rolle. Eine optimale Temperaturführung und präzise Fertigungstoleranzen sind entscheidend, um gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen. Mit über 50 Jahren Erfahrung im Werkzeugbau und Spritzguss verfügt die Gebr. Renggli AG über umfassendes Fachwissen in diesem Bereich.
Fazit
PEEK bietet aufgrund seiner außergewöhnlichen Eigenschaften vielfältige Einsatzmöglichkeiten in Hochtechnologiebranchen. Gleichzeitig erfordert die Verarbeitung spezialisierte Verfahren und eine präzise Prozesskontrolle. Durch den gezielten Einsatz von optimierten Spritzgussverfahren, wie dem Insert Molding, lassen sich auch komplexe Anwendungen realisieren. Die langjährige Erfahrung und technische Expertise der Gebr. Renggli AG ermöglichen die zuverlässige Herstellung anspruchsvoller PEEK-Bauteile für verschiedenste Industrien.