Swiss Medtech Expo 365

Mein Account

Sprache

Story Swiss Medtech Expo 2025

Medtech Love Stories

Manchmal fragen wir uns, woher Qualitätsmanager*innen in hochregulierten Bereichen wie Medizintechnik ihre Motivation nehmen. Warum stellt man sich tagtäglich all den An-forderungen, den Audits und Inspektionen?

SAQ-QUALICON AG
Olten, Schweiz

Wir ha­ben un­se­re Med­tech-Fach­per­so­nen ge­fragt, war­um sie ih­ren Job ma­chen und was sie dar­an lie­ben. Ih­re Ant­wor­ten lie­fer­ten Sie uns in Form von Ge­schich­ten: «Med­tech Love Sto­ries»

Eine lächelnde ältere Frau mit kurzen grauen Haaren, die ein dunkelblaues Oberteil und einen hellgrau gemusterten Schal trägt, steht vor einem schlichten weißen Hintergrund.Susanne Wyss-Lanz

Wenn man doch das Zittern wegzaubern könnte...

Es war En­de der 90er Jah­re. Bei mei­nem da­ma­li­gen Ar­beit­ge­ber ha­ben wir In­fu­si­ons-Pum­pen zur sub­ku­ta­nen Ver­ab­rei­chung von Apo­mor­phin für die Be­hand­lung von Par­kin­son-Sym­pto­men ent­wickelt, her­ge­stellt und ver­trie­ben

Kurz zur Er­klä­rung:
Par­kin­son ist ei­ne de­ge­ne­ra­ti­ve Hirn­er­kran­kung, die u.a. zu ver­lang­sam­ten Be­we­gun­gen, Zit­tern und Gleich­ge­wichts­stö­run­gen führt.

Apo­mor­phin ist ei­ne Sub­stanz, die di­rekt un­ter die Haut ge­spritzt wird und so sehr schnell mo­to­ri­sche Sym­pto­me wie Zit­tern und Steif­heit lin­dert. Da­mit kön­nen Wir­kungs­un­re­gel­mäs­sig­kei­ten der ora­len The­ra­pie mit Ta­blet­ten aus­ge­gli­chen wer­den. Ei­ne gleich­mäs­si­ge Wir­kung der Me­di­ka­men­te ist für Par­kin­son-Pa­ti­en­ten sehr wich­tig, denn wenn in All­tags­si­tua­tio­nen wie zum Bei­spiel beim Es­sen plötz­lich die Mus­keln steif wer­den oder Zit­tern ein­setzt, kön­nen sie das Be­steck nicht mehr hal­ten und nicht mehr selb­stän­dig es­sen.

Ich war da­mals ei­ne der zu­stän­di­gen Pro­dukt­ver­ant­wort­li­chen und in die­ser Rol­le zu­sam­men mit Kol­le­gIn­nen aus Ver­trieb und Me­di­cal Af­fairs re­gel­mäs­sig an the­men­spe­zi­fi­schen Fach-Kon­gres­sen prä­sent und wir wa­ren auch in­vol­viert in ent­spre­chen­de Stu­di­en und Schu­lun­gen. Wäh­rend ei­nes Pa­ti­en­ten-Kon­gres­ses in Wien kam ein net­ter Herr in Be­glei­tung sei­ner Frau zu uns an den Aus­stel­lungs­stand und sag­te uns un­ter Trä­nen und La­chen, dass er auf­grund un­se­rer Ar­beit und un­se­rer Pro­duk­te end­lich wie­der mehr Le­bens­qua­li­tät ha­be und wie­der ver­mehrt an Ak­ti­vi­tä­ten des Le­bens teil­neh­men kön­ne. Sei­ne Er­zäh­lun­gen bei dem dar­auf­fol­gen­den ge­mein­sa­men Ka­fi, sei­ne Freu­de und Dank­bar­keit ha­ben uns al­le sehr be­rührt und nach­hal­tig be­ein­druckt – sie sind bis heu­te Mo­ti­va­ti­on für mein täg­li­ches Tun.

Ein lächelnder Mann mit kurzen Haaren, der ein gelbkariertes kurzärmeliges Hemd trägt, gestikuliert mit seiner linken Hand vor einem schlichten weißen Hintergrund.Marcel Hinder

Genug Fleisch am Knochen? Manchmal ist der Knochen viel wichtiger!

Lan­ge Zeit wa­ren mi­ni­mal­in­va­si­ve (MIS) Hüft­ope­ra­tio­nen aus Platz­grün­den und we­gen feh­len­der In­stru­men­te nicht mög­lich. Da­durch muss­te selbst bei jun­gen Pa­ti­en­ten oft be­reits bei der er­sten Im­plan­ta­ti­on viel ei­ge­nes Kno­chen­ma­te­ri­al ent­fernt wer­den.

Das war pro­ble­ma­tisch, da bei jun­gen Pa­ti­en­ten im Lau­fe des Le­bens meist ein wei­te­res Im­plan­tat nö­tig wird und dann fehl­te be­reits wich­ti­ges Kno­chen­ma­te­ri­al als Sup­port.

Als Pro­jekt­lei­ter und Hüft­ent­wick­ler durf­te ich von der Idee ei­nes kno­chen­scho­nen­den Im­plan­tats mit kur­vier­tem, un­ze­men­tier­tem MIS-Schaft bis zur er­folg­rei­chen Im­plan­ta­ti­on bei ei­ner jun­gen Pa­ti­en­tin mit­wir­ken.

Zu wis­sen, dass wir als Team die­se Ver­sor­gungs­lücke schlies­sen konn­ten, zeigt für mich die wah­re Be­deu­tung und Schön­heit des Med­tech-Be­rufs.

Ein Mann mit kurzen braunen Haaren und einem Ziegenbart lächelt, während er eine blaue Anzugsjacke und ein hellblaues Hemd trägt und vor einem schlichten weißen Hintergrund steht.Sandro Di Labio

Gutes ist nur dann gut, wenn es zuverlässig funktioniert

«Ich war ein­mal vor ei­ner lan­gen Zeit» als ziem­li­ches «Green­horn» mit ei­nem Kol­le­gen aus der Pro­dukt­ent­wick­lung zu Be­such in ei­nem bel­gi­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum. Wir hat­ten mit ei­nem Pro­dukt Qua­li­täts­pro­ble­me und woll­ten uns vor Ort ein Bild ma­chen.

Be­trof­fen war ei­ne Sta­ti­on der Kin­de­ron­ko­lo­gie und be­reits der Weg zum Sit­zungs­zim­mer hat mich sehr auf­ge­wühlt, da ich vie­le sehr jun­ge Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten sah.

Um­so schwie­ri­ger war es dann für mich zu se­hen, dass ge­wis­se Pro­duk­te von uns auf­grund von Her­stel­lungs­pro­ble­men zu grös­se­ren Schwie­rig­kei­ten in der An­wen­dung führ­ten.

Zwei Din­ge nahm ich mit: Mit un­se­ren Pro­duk­ten tun wir et­was Gu­tes. Aber wir müs­sen al­les dar­an­set­zen, dass sie ein­wand­frei funk­tio­nie­ren.

Die­se Er­fah­rung half mir im­mer wie­der den Fo­kus zu be­hal­ten und (zu­min­dest zu ver­su­chen), die rich­ti­gen Din­ge zu tun!

Ein Mann mittleren Alters mit Brille, kurzem dunklem Haar und gestutztem Bart lächelt freundlich. Er trägt ein hellblaues Hemd und steht vor einem schlichten weißen Hintergrund.Markus Wipf

Wenn Patienten dem Hersteller ein Foto schicken

Es gab um die Jahr­tau­send­wen­de in Deutsch­land ei­ne Frau, die 116cm gross war. Auch sol­che Per­so­nen be­kom­men Ge­lenks­ar­thro­se. Nun ist das Pro­blem, dass es für die­se ana­to­mi­sche Di­men­sio­nen kei­ne Ge­lenk­sim­plan­ta­te ab der Stan­ge gibt (das wä­ren ja Kin­der­grös­sen und Kin­der ha­ben kei­ne Ar­thro­se :)).

Ich führ­te in der Zeit die Ab­tei­lung für Son­der­an­fer­ti­gungs­im­plan­ta­te bei der Plus Or­tho­pe­dics und wir durf­ten für die­se Frau ein rech­tes und ein lin­kes Knie­im­plan­tat de­si­gnen und her­stel­len. Die Grös­se war in et­wa so, dass es an mei­nen Ell­bo­gen ge­passt hät­te.

Als Dan­kes­schrei­ben be­ka­men wir ein Fo­to des ope­rie­ren­des Arz­tes mit der Pa­ti­en­tin – ste­hend ne­ben dem Arzt. Es ist sehr toll, wenn der Ef­fekt von Me­di­zin­pro­duk­ten so ein Ge­sicht be­kommt.

Ihre Kontaktperson

Fabienne Brunner

Fabienne Brunner

Studien- und Lehrgangsmanagement

Applaudieren – bis zu zehnmal

0

Beitrag teilen

Zugehörige Themengebiete (3)

Öffentlicher Applaus von Nutzer/innen